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Klimawandel

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| Kategorien: Super-Paper
2007-05-14


Der Kapitalismus zerstört die Umwelt. Er ist ein System, das auf der Kapitalanhäufung und Konkurrenz beruht und deshalb in Konflikt mit der Umwelt gerät. Für den Profit werden natürliche Ressourcen und Menschen rücksichtslos ausgebeutet. Durch die rasant ansteigende Nutzung von fossilen Brennstoffen werden „Treibhausgase“ erzeugt, was zur Ansammlung von immer mehr Hitze in der Atmosphäre führt. Mit dem Anstieg von Luft- und Wassertemperaturen beginnen dramatische Veränderungen aufzutreten. Eine weltweite Erwärmung um 1,5° C, wie sie bis 2030 vorhergesagt ist, würde 400 Millionen Menschen mehr als heute der Wasserknappheit aussetzen und den Verlust von 18% der Arten auf unserem Planeten bedeuten. Weiterer Wärmeanstieg wird vorhergesagt und wird zu weiterer Verelendung führen, so werden Küstengebiete, dann auch ganze Kontinente, den Auswirkungen der globalen Erwärmung und den extremen Wetterbedingungen – Dürre in einigen Gebieten, Überflutung in anderen – unterworfen.

Was soll dagegen getan werden? Die Kapitalisten überbieten sich gegenseitig mit Erklärungen, die Probleme des Klimawandels anzugehen, genauso wie sie das Ende der Armut versprachen. Wie immer wenden sie sich zur Lösung dem Markt zu. Der neueste Trend im „grünen Kapitalismus“ ist die Entwicklung eines Marktes für CO2-Emissionen, bei dem jedem Land, jedem Unternehmen und sogar Individuen Emissionsrechte zugeteilt sind, mit denen sie dann handeln können. Aber das funktioniert nicht und wird die weltweite Ungleichheit noch erhöhen. Der Marktmechanismus begünstigt unweigerlich diejenigen, die bereits einen hohen CO2-Ausstoß haben und die den Großteil des Reichtums besitzen. Das ist ein Rezept, um die Armen (Menschen und Staaten) arm zu halten. Die Armen können ihre Emissionsrechte an die reichen Verschmutzer verkaufen und das Geld dann nutzen, um sich Nahrung und andere lebensnotwendige Güter zu kaufen, während die Reichen das Geld nutzen können, um mehr Autos zu kaufen, um mehr Häuser zu bauen, für Ferien und einen höheren Energieverbrauch. Und das funktioniert nicht. Der „aufgezwungene“ Emissionshandel der Unternehmen in der EU hat zu fast keiner Veränderung des CO2-Ausstoßes geführt. Emissionsrechte wurden so großzügig vergeben, dass viele Unternehmen sogar Geld verdienen konnten – durch minimale Änderungen blieben sie unter ihrer Emissions-Grenze und wurden dafür mit Regierungsgeldern belohnt. In Deutschland haben die vier größten Energieunternehmen im Jahr 2005 durch den Verkauf ihrer überflüssigen Emissions-Zertifikate geschätzte 8 Mrd. € Extra-Profit einstreichen können, während der CO2-Ausstoß immer noch um 0,6% pro Jahr steigt!

George Bush hat sich seine eigene Art der Grünfärberei ausgedacht – Pläne für eine massive Ausweitung der Bio-Kraftstoff-Produktion. Bio-Kraftstoff soll im Verkehr des Jahres 2017 einen Anteil von 24% am gesamten Kraftstoffverbrauch haben. Die erhöhte Nachfrage nach Mais zur Kraftstoffproduktion hat die Marktpreise in die Höhe getrieben, mit verheerenden Auswirkungen auf diejenigen Menschen, die auf Mais als Hauptnahrungsmittel angewiesen sind: so gab es Demonstrationen gegen die explodierenden Preise in Mexiko. Hugo Chávez und Fidel Castro haben dieses „Autos vor Essen“-Programm richtigerweise verurteilt.

Es gibt die dringende Notwendigkeit eines radikalen Herangehens an den Klimawandel. Schauen wir, wer das Interesse und die potenzielle Macht hat, um einen Wechsel herbeizuführen. Menschen die auf dem Land arbeiten, die in den Fabriken schuften und die in den Städten leben, haben ein direktes Interesse am Umweltschutz, denn sie werden die Folgen des Klimawandels am stärksten zu spüren bekommen. Die Erfahrung des Hurrikans Katrina zeigt, dass es die Armen und Ausgebeuteten sind, die unter dem unberechenbaren Klima leiden müssen.

Wir müssen die Kraft aller ArbeiterInnen und Unterdrückten der Welt zusammenführen um das Problem des Klimawandels anzugehen. Der Schlüssel sind die Kämpfe für die unmittelbaren Interessen der ArbeiterInnen und armen Kleinbauern, die für den Aufbau von Organisationen genutzt werden müssen, die eine andere Art gesellschaftlicher Ordnung aufbauen und der globalen Bourgeoisie im Kampf um die Macht entgegentreten können.

Der Klimawandel ist eine der grundlegendsten Aufgaben dieses Jahrhunderts. Der Kapitalismus ist unfähig, diese Aufgabe zu lösen, und die weiteren Versuche werden die Mehrheit der Welt zu noch größerer Armut und Ausgrenzung verdammen, genau wie Festungen der Reichen entstehen und allen Anderen der Zugang zu Energie und Entwicklung versagt wird. Um den Klimawandel ernsthaft anzugehen, müssen wir die Welt vom kapitalistischen System befreien, das diesen Wandel hervorruft. Es eilt!

von Helen aus London, www.permanentrevolution.net



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