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Armut in Afrika

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| Kategorien: Super-Paper
2007-05-14


In den letzten 30 Jahren gab es kaum einen Einkommenszuwachs für den/die durchschnittliche/n AfrikanerIn. Es werden jedes Jahr 350-500 Millionen Fälle von Malaria diagnostiziert, daraus resultieren über eine Millionen Tote jährlich und somit ist Malaria in Afrika die Todesursache Nummer eins für Kinder unter 5 Jahren. Die Lebenserwartung eines Afrikaners liegt bei 46 Jahren. 23 von 47 Staaten südlich der Sahara haben derzeit ein BIP von weniger als 3 Milliarden Dollar (ExxonMobils Nettogewinn im ersten Quartal 2006 betrug 8 Milliarden).

In Tansania fielen die staatlichen Pro-Kopf-Ausgaben um 10% pro Jahr in den 1980ern, im Sudan schafften Strukturanpassungsprogramme eine Million „neue Arme” und zwischen 1980 und Mitte der Neunziger verdreifachte sich die städtische Armut in Nigeria fast. Kein Wunder, dass 85% des städtischen Bevölkerungswachstums in Nairobi, Kinshasa und Nouakchott in den 1980ern und 1990ern in den Slum-Baracken der sich ausbreitenden und unregierbaren Städte stattfand. Lagos wuchs von 300.000 auf 13 Millionen EinwohnerInnen in über 50 Jahren und es wird erwartet, dass es ein Teil des gewaltigen ‚Golf von Guinea’-Slums mit über 60 Millionen Armen an einem 600km langen Küstenstreifen wird, der sich 2020 von der Stadt Benin bis nach Accra erstrecken wird.

Das Auftauchen von HIV/AIDS hat die Lebenserwartung in Süd- und Ostafrika verändert – 8% der Erwachsenen, insgesamt 28 Millionen Menschen sind infiziert. In Afrika gibt es 2,3 Millionen AIDS-Tote im Jahr. Vor 20 Jahren lag die Lebenserwartung eines männlichen Kindes in Botswana bei 60 Jahren, heutzutage liegt sie bei 30 Jahren. 2010 wird es 50 Millionen Waisen in Afrika geben.

Das Leben in Afrika ist billig. Das Fortune Magazin schrieb: „Amerikanische Firmen erfreuen sich an der Periode mit den höchsten Profiten in der 53jährigen Geschichte der Liste der 500 umsatzstärksten amerikanischen Unternehmen. Letztes Jahr war die Profitrate 7,9%. Das ist 27% höher als die 6,2% vom Jahr 2000, die damals als außerordentlich hoch gelobt wurden.”

Aber es kostet nur 10$, ein Bettnetz zu kaufen, es zu liefern und einer Familie seine Bedienung zu erklären.

Ein Bericht der Weltbank von diesen Monat besagte, dass die globalen Hilfsmittel für arme Länder von 106,8 Milliarden Dollar im Jahre 2005 auf 103.9 Milliarden gefallen sind. Der Internationalen Währungsfonds bezeichnet Firmen, die die Schulden armer Ländern billig, kurz bevor sie getilgt werden, aufkaufen um diese dann zum vollen Preis mit Zinsen von den Ländern einzuklagen, als „Geierfonds”. In einem Fall kaufte eine Firma namens „Donegal” vor Kurzem von Rumänien für 3,3 Millionen Dollar Schulden des Landes Sambia und klagte auf Tilgung in Höhe von42 Millionen. Der Richter „begrenzte” die Klage auf 15,5 Millionen und setzten die Kostenforderung wegen „Unehrlichkeit” herab.

Dennoch waren 38 der 59 „Prioritätsländer”, welche den Fortschritt zu den „Jahrtausendzielen” bis 2005 nicht schafften, Staaten südlich der Sahara. Laut dem “Bericht über chronischen Armut” 2004-05 liegen alle 16 der am meisten „hoffnungslos benachteiligten” Staaten im Afrika südlich der Sahara. Über 300 Millionen Leute leben von weniger als 2 Dollar am Tag – und es wird erwartet, dass sich diese Zahl bis zum Jahre 2015 auf 400 Millionen erhöht. Ein Drittel der Bevölkerung des Kontinents ist unterernährt, deswegen sind 40% der Kinder in ihrer Entwicklung gehemmt. Gemäß einer im Januar 2006 veröffentlichten Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gibt es 27 Länder, die Notfall-Hilfransporte an Nahrungsmitteln benötigen.

Kapitalismus bedeutet Armut, Unterdrückung und Tod. Darum muss er zerstört werden.

von Bill aus Manchester, www.permanentrevolution.net



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