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2010-08-23


Internationales Sommercamp in der Nähe von Prag

Das Sommerakademie von RIO vom 9.-11. August war zu Beginn vom extremen Wetter des Sommers betroffen: Wegen Überschwemmungen in Zittau mussten die TeilnehmerInnen aus Norddeutschland einen langen Umweg nehmen, und der Wasserstand des Stausees neben dem Campingplatz war so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dennoch war das Camp mit TeilnehmerInnen aus Prag, Brno, Liberec, Jablonce, Jihlava, Berlin, Kiel, München, Rostock, Augsburg und Zittau ein großer Erfolg.

An den ersten zwei Tagen fand ein internationales Seminar für RIO-Mitglieder und SympathisantInnen statt. Mit Vorträgen konnten wir unsere Analyse der heutigen Welt und der marxistischen Theorie vertiefen. Ausführliche Diskussionen gab es über die kommunistische Haltung zu antiimperialistischen Bewegungen, die Perspektiven für Kuba, die Geschichte des Trotzkismus, die Entwicklung von revolutionärem Bewusstsein in der ArbeiterInnenklasse, den historischen Materialismus und verschiedene “breite antikapitalistische Projekte” wie die NPA in Frankreich. Außerdem gab es im deutschen Teil des Programms Diskussionen über die Klassenkampfsituation in Deutschland und der Türkei. Die Ergebnisse dieser Diskussionen werden wir in den kommenden Wochen und Monaten in Form von Artikeln veröffentlichen.

Nach dem Seminar begann das Sommercamp der Neuen Antikapitalistischen Linken (NAL), eines linksradikalen Einheitsprojekts in Tschechien mit dem Ziel des Aufbaus eines starken antikapitalistischen Projekts, an dem RIO sich beteiligt. Das Programm war in einen deutschen und einen tschechischen Teil geteilt, aber viele Leute besuchten auch die Treffen in der jeweils anderen Sprache, die wir dann immer übersetzten. Auch hier gab es eine Reihe von internationalen Diskussionen, etwa über Bildungsproteste in Europa (die neue tscheschiche Regierung will auch Studiengebühren einführen), die Geschichte des Trotzkismus in Tschechien und die Theorien von Slavoj Žižek. In diesem Rahmen gab es auch eine Debatte über die wichtige Frage, welche Haltung KommunistInnen zum Aufruf von Hugo Chávez zu einer “Fünften Internationale” einnehmen sollten (siehe unsere Position).

Doch nach den Diskussionen kam der Spaß auch nicht zu kurz. Neben Nachmittagen am See gab es auch abends ein marxistisches Quiz (“Was war das Symbol Sowjetrusslands vor Hammer und Sichel?” Die richtige Antwort lautete: “Hammer und Pflug”.) und mehrere Liederabende. Bei den revolutionären Liedern, sowohl alte ArbeiterInnenlieder wie neuere Ska-Songs, konnten sich besonders die “Lenin Singers” aus Rostock mit “Lenin” (Ernst Busch) und Lea-Won aus München mit einer deutschen Übersetzung von “Hip Hop” (Dead Prez) hervortun.

Der Vergleich zu den früheren “Revocamps”, die die Vorläuferorganisation von RIO jahrelang veranstaltete, war bedeutend. Es gab sowohl Kontinuitäten – es war wieder eine Woche politischer Diskussionen in Tschechien mit TeilnehmerInnen aus verschiedenen Ländern – wie Erneuerungen. Denn es gab diesmal keine Veranstaltungen zur Einführung in die marxistische Theorie, sondern sehr tiefgehende Auseinandersetzungen über ausgewählte Themen, um die Positionen von RIO zu entwickeln. Ein Genosse vom Linken Block Rostock, der früher an Revocamps teilnahm, lobte das hohe politische Niveau dieses Jahr.

Mit der Sommerakademie konnten wir einige Grundsteine für unsere kommende Arbeit legen, die sowohl aus programmatischer Weiterentwicklung wie aus Interventionen in der ArbeiterInnenbewegung bestehen wird. Falls das interessant für dich klingt, kannst du gern Kontakt zu RIO aufnehmen!

Bilder von der Sommerakademie gibt es hier.

//von Wladek Flakin, RIO, Berlin //15. August 2010



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