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2008-06-18


Die Jugendorganisation REVOLUTION in der Tschechischen Republik stürmte kürzlich eine Militärische Sperrzone im Brdy-Gebirge. Warum? Weil dort eine amerikanische Radarstation entstehen soll.

Seit über 2 Jahren beiteiligt sich die Jugendorganisation Revo am antimilitaristischen Bündnis “Ne Základnám” (Keine Basen) das sich gegen die Pläne der tschechischen und amerikanischen Regierungen wehrt, eine Radarbasis in den Wäldern in der Nähe Prags zu errichten. Diese Radar-Basis soll – zusammen mit einer Raketenstation in Polen – der “zentraleuropäische Pfeiler des Raketenabwehrsystems” werden. Aber der eigentliche Grund für den Bau dieser Einrichtungen ist die Festigung der militärischen Vorherrschaft der USA. Außerdem wird es ein Riesengeschäft für die amerikanische Waffenindustrie.

Circa 70% der tschechischen Bevölkerung lehnen die Radaranlage ab. Trotzdem wird Bushs Projekt von der rechtsgerichteten tschechischen Regierung unterstützt.

Der Ort an dem die US-Basis entstehen soll – “Kóta 718” oder “Gipfel 718” – liegt in der Brdy-Militärzone. Ebendieser Punkt wurde von Greenpeace-AktivistInnen besetzt: Ende April gelangten sie in das Gebiet und stellten ihr Camp auf. Am 1. Juni gründeten sie ihren eigenen Staat namens “Peaceland”. Die tschechische Regierung ließ sich das jedoch nicht gefallen: Sie schickte die Militärpolizei in den Greenpeace-“Staat” und holte sämtliche AktivistInnen von den Bäumen um, sie zu verhaften.

Die Besetzung dieses Ortes war eine großartige Idee von Greenpeace und ein großes Medienspektakel! Während der Besetzung kamen zahlreiche Leute vorbei, um die AktistInnen zu besuchen, ihnen Essen zu bringen, usw.

Da die Militärzone Tag und Nacht von der Militärpolizei bewacht wurde, war es äußerst riskant, sich dorthin zu begeben. Doch am 31. Mai machten sich dennoch fünf Revo-AktivistInnen auf den Weg zum “Kóta 718”. Einige Bilder dieses abenteuerlichen Ausflugs gibt es in der Fotogallerie unter revo.rajce.net zu sehen.

Von einem Dorf namens Míšov führt eine Straße zur Brdy-Militärzone. Auf dieser Hauptstraße war es nur ein halber Kilometer, aber auf diesem wimmelte es von Polizeipatroullien. Wir mussten also auf kleinere Pfade ausweichen. Die Wanderung durch den Wald war eigentlich nicht all zu schwierig aber da wir keine ordentliche Karte hatten, verliefen wir uns einige Male. Wir erreichten unser Ziel nach 3 Stunden (auf der Luftlinie sind es nur 1,5 km!) und brachten den Greenpeace-AktivistInnen etwas Essen, unterhielten uns mit ihnen und machten ein paar Bilder.

Für den Rückweg brauchten wir gerademal 30 Minuten.

Eine Woche nach unserem Besuch fiel die Armee in “Peaceland” ein. Jetzt ist das gesamte militärische Gebiet mit Stacheldraht übersät und es gibt praktisch kein Hineinkommen.

Anfang Juli wird Condoleeza Rice nach Tschechien kommen um ein Abkommen zwischen der tschechischen Regierung und den USA über die Radarstation zu unterzeichnen. Für diesen Tag organisieren wir eine große Demonstration in Prag. Dort werden wir ihr einen ordentlichen Empfang bereiten, denn wir wollen keine Radarstationen in Tschechischen Republik!

von Sára, Revo Czech, 18. Juni 2008 (Übersetzung: Cubert)



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